Nochmals zu USA:
Gerade eben ist mir ein kleiner Reisebericht, den ich damals geschrieben habe unter die Finger gekommen, die Reise war im Herbst 2000:
34487 - 47777
Am 7. September ging’s los, die Dame am Flughafen checkte die Motorräder auf Defekte und Sauberkeit, notierte den Kilometerstand, 34487, und schon wurden die beiden Töffs per Hubstapler abtransportiert.
Doch fangen wir vorne an...
Schon lange planten wir, Urs und ich, die ganz grosse Millenniumstour. Und wo kann man ganz weit fahren? Natürlich, in den USA, und das volle acht Wochen! Der Zeitpunkt kam immer näher und näher, aber ausser einer Absicht war noch nichts da. Also war Planung angesagt. Zuerst die Frage: Mieten oder eigenen Töff? Nach vielen Recherchen und Preisvergleichen entschieden wir uns die eigenen mitzunehmen, die sollen ja auch mal was sehen von der grossen weiten Welt.
Fünf Flughäfen standen zur Wahl: Los Angeles, San Francisco, Atlanta, New York und Chicago. Wir entschieden uns für Los Angeles -> Atlanta.
Als wir dann endlich in Los Angeles durch den Zoll waren, schnappten wir uns ein Taxi und fuhren zur Fracht. Wie angekündet erhielten wir dort die Frachtbriefe die wir beim Zoll (5 Minuten Fahrt) abstempeln mussten. Der Zöllner knallte den Stempel drauf und mit dem Papier wieder retour zur Fracht. Da dauerte es nochmal ein paar Minuten und das Flugzeugpalette, mit unseren Töffs drauf, wurde angeliefert. Die wurden natürlich sofort befreit und keine Stunde nachdem wir durch die Immigration waren standen wir schon mit unseren Töffs auf der Strasse. Mitten in L.A.
Wir wurden dann von Ken abgeholt, einem Mitglied der Starriders. Da kam schon der erste Schock. Auf den Strassen ging es sehr hektisch zu und Ken fuhr auf der Autobahn wie ein Südländer. Da hiess es nur noch eins..... Gas geben.
Am nächsten Tag zeigte er uns ein paar schöne Plätze in seinem Orange County. Beim Töfftreffpunkt waren wir sofort umzingelt und beim ersten Hügel zeigte sich dann, dass Kenn’s Royal Star zwar ziemlich laut ist, aber nicht viel lauft. Ich musste ständig bremsen.
Am Nachmittag verabschiedeten wir uns und zogen nach Norden, auf die andere Seite der Stadt.
Nach einer Woche “on the road†durch schönste Regionen (Hwy 1, San Franzisco, Lake Tahoe) kam dann schon der wärmste Tag, Death Valley. An der Tankstelle zweigte das Thermometer gut 40°, aber es wurde noch viel wärmer. Der Fahrtwind brannte wie aus dem Heissluftföhn. Als wir aus dem Ofen raus waren, erwartete uns ein kleines Nest, bestehend aus einem Restaurant, einer Tankstelle, einem Motel einem Campingplatz, einer Schule und einem Swimmingpool. Wir löschten unseren Durst, bezogen das Zimmer und legten uns für den Rest des Tages in den Pool.
Am nächsten Morgen ging es nach Las Vegas, dann Grand Canyon, Brice Canyon, Fry Canyon. Noch nie gehört? Der kleinste Ort auf unserer Reise. Ein Motel (mit Tankstelle) zwei Einwohner. Der eine ist der Koch, der andere macht das Büro und serviert.
Beim Grand Canyon, in Flagstaff trafen wir die nächsten amerikanischen Freunde, John und Dave. Die waren ganz anders als Ken. Sie konnten nach dem Essen auch noch etwas warten mit bezahlen und nach dem bezahlen noch ein bisschen sitzen bleiben. Das muss wohl der Unterschied Stadt/Land sein.
Weiter ging die Route nach Monument Valley, Mesa Verde, Denver. Auf dem Weg nach Denver konnten wir endlich die Pneus auch mal am Rand benutzen, die ersten Kurven die den Namen auch verdienten. Genau genommen waren die Kurven wie gebaut für die Royal Star. Im Fünften mit Vollgas war genau das richtige Tempo um auf die 3500er raufzufahren.
In Denver erwarteten wir dann Anita und Patrizia, doch vorher war noch Parkdienst angesagt. Pneus wechseln, Töff waschen und in der Wartezeit Haare schneiden. Man will ja....
Danach ging es dann, mit Töff und Wohnmobil für ein paar Tage in die Rocky Mountains, dann Südwärts nach Great Sand Dunes, White Sands und zu den Carlsbad Caverns. Bisher hatten wir immer gutes Wetter (ausser einem Gewitterregen) doch da wurde es immer nebliger und kälter. Zuerst hatte sich der Nebel nur auf der Scheibe niedergesetzt (zum Glück sehe ich drüber), doch am nächsten Tag wurde es noch kälter und bald sah ich, dass die Scheibe einen Belag von Eis hatte. Das taute wieder, doch nach der Mittagspause kam dann der Regen und zwar heftig. Der Wetterbericht für die nächsten Tage verhiess nichts gutes, so entschieden wir uns den Big Bend National Park nicht zu besuchen, sondern Richtung Norden Texas zu fahren. Es ging dann via Lake Brownwood und Mother Neff State Park nach Houston, dann der Küste entlang nach New Orleans. Da verliessen uns unsere Frauen wieder, und der Südwesten von Texas war immer noch im Regen. Wir fuhren im Grossen Bogen via Memphis und Great Smokie Mountains nach Atlanta, wo die Paletten auf unsere Töffs warteten. Unser Flug führte via New York, wo wir dank dem Marathon das teuerste Zimmer (aber nicht das grösste) unserer Reise hatten, nach Zürich.
Fazit: 13290 km in 8 Wochen, keine Panne, zweimal Regen.
Für Nachahmer:
Würde ich nochmal gehen würde ich vorher einen Tempomat einbauen oder wenigstens einen Gasfestklemmer).
Die Schweizer Versicherung gilt nicht in den USA. Ich habe vor Abreise einen Versicherer gefunden drüber und hatte Vollkasko. (Geprüft hatte das allerdings niemand)
Kosten pro Töff:
Transport (retour): Fr. 3500.-
Pneus/Service: Fr. 1000.-
Versicherung: $ 825 (2 Monate)
Back home:
Peter